Toni´s Reifenpanne (die Erste)

Samstag, 22.8.98 Geplant war, daß wir bereits um 7:00 Uhr von unserem üblichen Treffpunkt - der OMV-Tankstelle an der B302 - aufbrechen. Aufgrund des schlechten Wetters, wurde dieser Termin jedoch kurzfristig auf unbestimmte Zeit verschoben. Als sich der Wettergott gnädiger zeigte, setzten wir unseren Abfahrtszeitpunkt nach langer Herumtelefoniererei dann für 11:00 Uhr fest. Nachdem, wie sollte es anders sein, alle Beteiligten (Andrea, Dina, Toni, Gerhard und ich) pünktlich am vereinbarten Treffpunkt erschienen, ging es dann los. Wir fuhren gleich auf die B302 und über die Südosttangente auf die Südautobahn, die wir bei Baden wieder verließen, um anschließend durch das Helenental weiterzufahren. Über die Klammhöhe, welche wir bereits von unseren zahlreichen Ausflügen genaustens kennen, bewegten wir uns weiter über den Annaberg nach Mariazell und über den Seeberg bis Kapfenberg und Bruck an der Mur. Hier wurde unser Vorwärtsdrang entscheidend eingebremst, da wir, hervorgerufen durch die ungünstige (in diesem Fall günstige) Stellung des Hinterrades von Toni´s Motorrad, mit Entsetzten feststellten, daß sich in eben diesem ein Nagel von nicht unbedeutender Größe eingenistet hatte. Also ging es auf zur nächsten Tankstelle. Nachdem unser erster Plan, einen dieser handelsüblichen Reifenschaumsprays zu verwenden, ad acta gelegt wurde, hatten wir jedoch das große Glück, daß die Besitzerin der Tankstelle eine andere Tankstelle kannte, die auch Reifen repariert. Nach telefonischer Rücksprache wurden wir freundlich darauf hingewiesen, daß der Reifen zwar notdürftig geflickt werden kann, an eine Weiterfahrt aber nicht zu denken sei. Glücklicherweise wies uns dieser Tankwart aber darauf hin, daß gegenüber eine Motorradwerkstatt sei und er versuchen werde einen Mitarbeiter dieser Werkstatt zu erreichen. Nach ca. ¼ Stunde riefen wir nochmals an und uns wurde mitgeteilt, daß er leider niemand erreicht hat, wir aber trotzdem zu ihm kommen sollen um wenigstens den Reifen zu reparieren. Also ging es zurück nach Kapfenberg zu der eben genannten, hier soll auch etwas Werbung gestattet sein, ARAL-Tankstelle. Nichtwiener sind bekanntlich sehr hifsbereite Menschen und so sagte uns der Tankwart, daß er in der Zwischenzeit doch jemand von der Werkstätte erreicht habe und dieser bereits auf dem Weg zur Tankstelle sei. Hoffnung machte sich breit und wurde letztendlich auch erfüllt, da unglaublicher Weise ein Reifen mit der passenden Dimension zur Verfügung stand und natürlich gleich montiert wurde. Mit Ausnahme von Toni´s etwas schlechter Laune, war doch der eben zerstörte Reifen fast neu, setzten wir unsere Fahrt mit etwa 1 ½ Stunden Verspätung erleichtert fort. Der schlechten Nachrichten jedoch noch immer kein Ende, setzte wieder Regen ein und so beschlossen wir auf der Autobahn bis Völkermarkt zu fahren und uns dort ein Quartier für die Nacht zu suchen und am nächsten Morgen Rudi und dessen Familie, die in Leibsdorf bei Völkermarkt wohnen, zu besuchen. Gleich beim ersten Versuch eine Unterkunft zu finden wurden wir fündig und beendeten unsere erste Etappe nach 417 KM um ca. 9:00 Uhr Abends. Nach einer ausgiebigen Mahlzeit (inkl. Bier und sonstiger Getränke) legten wir unsere schon etwas strapazierten Knochen nieder um am nächsten Morgen wieder in alter Frische weiterzufahren.>

23.8.98 >Nach einem Kurzbesuch bei den doch etwas überraschten Woldrichs in Leibsdorf, setzten wir unseren Weg fort. Durch Köttmannsdorf und Feistritz ging es weiter nach Finkenstein und Arnoldstein. Ein landschaftlicher Leckerbissen nach dem Anderen, durchquerten wir zuerst das Untere Gailtal um anschließend das Obere Gailtal und das Lesachtal zu durchfahren. Knapp vor Sillian schwenkten wir dann scharf Rechts ein und fuhren Richtung Lienz. Bei einer unserer seltenen (??) Rauchpausen, entschieden wir , angeregt durch das herrliche Wetter, kurzfristig, unsere heutige Etappe über den Großglockner fortzusetzen und anschließend in Fusch Quartier für die nächste Nacht zu beziehen. Wir fuhren also über den Iselsberg nach Winklern und weiter über Heiligenblut. Bei kurzen Abstechern auf die Franz-Josefs-Höhe und auf die Edelweiss-Spitze, stellten wir ziemlich verwundert fest, was man mit einem Chopper so alles anstellen kann. Gerhard prügelte seine Intruder derart über die Bergstrassen, daß wir Mühe hatten ihm nachzukommen. Nach der Abfahrt auf die Salzburger Seite des Glockners erreichten wir gegen ca. 18:30 Uhr nach 328 KM Tagesleistung, Fusch an der Glocknerstraße und bezogen dort Quartier.

24.8.98 Wie es bei verlängerten Wochenenden leider üblich ist, enden diese immer relativ schnell und so bereiteten wir uns wieder auf die Heimreise vor. Wir fuhren Richtung Bruck um von dort aus über Taxenbach und Schwarzach im Pongau nach St. Johann im Pongau zu gelangen. Nach einem kurzen Aufenthalt in St. Johann, Gerhard mußte etwas Öl bei seinem Motorrad nachfüllen (Gott sei Dank gibt es Forstinger), fuhren wir weiter nach Wagrain (übrigens ein Traum für jeden Motorradfahrer) um anschließend unsere Reise durch Altenmarkt im Pongau, Radstadt, Schladming usw. bis Liezen fortzusetzen. Da wir unbedingt einmal über den Hengstpaß fahren wollten, bogen wir in Liezen links ab und fuhren über den Phyrnpass nach Windischgarsten. Von dort ging es ostwärts weiter über den bereits genannten Hengstpaß, der sich als ausgeprochene Bikerstrecke entpuppte, über Altenmarkt bei St. Gallen nach Steyr und in weiterer Folge nach Enns. Ursprünglich wollten wir zwar durch die Wachau nach Hause fahren, wurden aber durch meteorologische Vorkommnisse dazu gezwungen unsere Regenbekleidung auszupacken. Also verließen wir, wieder einmal kurzfristig, die geplante Route und quälten uns auf dem längsten Feldweg Österreichs, der Westautobahn (Die Vignette für bessere Straßen - eine Frechheit) mit einer Tagesleistung von 453 KM nach Hause. Mit Gerhard´s abschließender Pizzaschlacht in der Pizzeria DA LUPO ließen wir dann unseren Wochenendtrip ausklingen. Fazit: 1.208 Kilometer, 1 neuer Hinterreifen, 1 Liter Öl Mit Ausnahme des defekten Reifens von Toni und der Tatsache, daß ich meinen Reisepaß verloren habe (egal, wäre sowieso im September abgelaufen) ein wunderschönes Wochenende, daß in jedem Fall, mit natürlich abgeänderter Streckenführung, wiederholt werden sollte.