Der brandaktuelle Urlaubsbericht vom Juni 2000 ist nun endlich soweit, um veröffentlicht zu werden. Tut mir leid, dass es solange gedauert hat, aber es sind doch einige Dinge vorgefallen die die Erstellung dieser Seite etwas verzögerten.

Da durch technische Probleme der Urlaub sowieso nicht wie ursprünglich geplant über die Bühne ging, habe ich danach auch noch meine Urlaubsaufzeichnungen verloren. Der erste Teil dieses Urlaubes ist daher nicht sehr detailliert beschrieben und der zweite Teil mühsam ohne Aufzeichnungen aus dem Kopf wieder zusammengestoppelt. Trotzdem sollte dieser Bericht ziemlich lückenlos und genau ausgefallen sein.

Urlaub mal etwas anderes>
Ursprünglich war folgendes geplant: Wir fahren mit dem Autoreisezug nach Rimini und anschliessend durch die Toscana und Südtirol usw. schön langsam wieder nach Hause. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, Bahnkarten für uns und die Motorräder wurde organisiert, Termin festgelegt, usw. So weit so gut. Etwa zwei Wochen vor der geplanten Abfahrt, stellte ich fest, dass mein Motorrad die blöde Angewohnheit entwickelte sich selbstständig vom Öl zu trennen. Was ist zu tun? Klare Sache, ab in die Werkstatt - Kosten sind sowieso egal, da Garantie, - und hoffen, dass alles rechtzeitig fertig wird. Aber erstens kommt es immer anders als man zweitens denkt. Mein Motorrad wurde natürlich nicht rechtzeitig fertig. Also wurde kurzerhand etwas im Urlaubsablauf verändert. Toni, Dina, Gerhard, Andrea, Manfred und Doris fuhren wie ursprünglich geplant, am 23.6.2000 mit dem Zug nach Rimini. Ich sollte dann, falls mein Motorrad doch irgendeinmal fertig werden sollte, nachfolgen.>

Sorgfältig werden die "Mopeds" verstaut


Also brachten wir die Urlauber zum Bahnhof. Berti, Claudia und ich verabschiedeten sich noch und dann ging es los.

Abschied tut immer wehAbschied tut immer weh>

Samstag, 24.6. Wie geplant erreichten die Urlauber am frühen Morgen Rimini. Da die Bahnfahrt doch etwas anstrengend war fuhren sie an diesem Tag nur noch 190 KM bis nach Arezzo um dort in der Villa Burati zu übernachten.

Sonntag, 25.6 An diesem Tag wurde nun doch etwas mehr gefahren. Letztendlich sollten es 310 KM werden. Sie schafften es schliesslich bis nach Tirrenia um dort im Hotel Florida ihr Quartier aufzuschlagen.
Irgendwo in der Toscana
Montag, 26.6 Von Tirrenia bis Castelnovo-Sotte sollte es an diesem Tag gehen. 274 KM

Irgendwo in der ToscanaDer schiefe Turm von ????? (Blöde Frage)



Dienstag, 27.6 243 KM von Castelnovo-Sotto bis Molina di Ledro.

Man muss sich auch mal ausrasten

An diesem Tag, etwa gegen 11:00 Uhr wurde mein Motorrad nun doch fertig und konnte von der Werkstatt abgeholt werden. Also packte ich meine Sachen, holte mein Motorrad und begab mich auf die Reise. Da ich zu diesem Zeitpunkt, es war jetzt 13:00 Uhr, nicht genau wusste, wo sich meine Freunde aufhielten, versuchte ich soviel Strecke wie nur möglich gutzumachen. Das heisst im Klartext; Autobahn. Ohne viel Pausen – ausser tanken und zwei Rauchpausen – fuhr ich auf der Autobahn bis Villach, anschliessend durchs Gailtal und das Lesachtal bis Sillian. Dort traf ich gegen 18:00 Uhr ein und versuchte meine Freunde zu erreichen, um die weiterfahrt zu planen. Gleich beim ersten Versuch erreicht ich Toni. Sie waren in der Nähe des Gardasees und hatten beschlossen dort zu übernachten. Da die Entfernung nun doch etwas zu gross war um an diesem Tag weiterzufahren, suchte ich mir gleich in Sillian ein Quartier und verbrachte die Nacht dort.

Gardasee


Mittwoch, 28.6 Der Wirt bei dem ich übernachtete war selbst ein begeisterter Motorradfahrer und gab mir zum Frühstück einige Tipps für meine Weiterfahrt. Da ich sowieso Zeit hatte, nahm ich diese Anregungen gerne wahr. Ich fuhr also über die Grenze nach Italien um gleich in Innichen links abzubiegen und über den Kreuzbergpass nach Cortina d‘Ampezzo weiterzufahren. In Cortina angekommen telefonierten wir dann wieder mal. Die Anderen waren gerade in Madonna di Campiglio und so beschlossen wir, das ich in der Villa Mozart Zimmer besorgte und dass wir uns anschliessend in unserm Stammcafe in Bozen treffen sollten. Ich fuhr also über den Passo di Pordoi nach Pozza die Fassa und musste dort feststellen, dass die Villa Mozart ausgebucht war. Ein Quartier zu finden sollte keine Schwierigkeit sein und so verschob ich die Suche erstmals und fuhr über den Passo di Costalunga und durch das Eggental nach Bozen. Viel genauer konnte man sich gar keinen Treffpunkt ausmachen. Ich musst gerade mal eine Zigarettenlänge warten bis meine Freunde eintrafen. Und dann ging es schon wieder weiter. Wir fuhren wieder durch das Eggental zurück. Gleich am Beginn dieses wunderschönen Tales machten wir Rast um etwas zu essen. Anfangs wunderten wir uns noch, dass es keine Speisekarten gab, als es ums zahlen ging wussten wir jedoch warum. Bei diesen Preisen hätten wir uns sicherlich überlegt, weiterzufahren und wo anders zu essen. >Mit einem tiefen Loch in unseren Geldbörseln ging es nun weiter. Wir kamen jedoch nicht weit. In Ponte Nova, wir waren gerade tanken, begann es zu regnen. Glücklicherweise befand sich unmittelbar neben der Tankstelle ein Hotel. Also quartierten wir uns gleich ein.

Donnerstag, 29.6. Wie jeden Tag, gegen ½ 10 fuhren wir weiter. Wir hatten uns darauf geeinigt, nach Pozza di Fassa zu fahren, ein Quartier zu suchen, das Gepäck abzuladen und sozusagen „Gepäcklos" die Umgebung zu erkunden. In Pozza die Fassa hatten wir kein Glück, dafür aber in Perra di Fassa. Wir bezogen unsere Zimmer und fuhren wieder los. Wir fuhren über Predazzo nach Molina die Fiemme, bogen dort links ab und nahmen den Passo di Manghen in Angriff. Dort angekommen, beschlossen wir weiter nach Monte Rovero zu fahren.

Rast am Passo di Mangen



Ohne Plan, den hatte ich im Hotel gelassen, fanden wir trotzdem – und zwar ohne uns zu verfahren – das gewünschte Ziel. Anschliessend ging es Rund um den Lago di Caldonazzo

Auf der Fahrt nach Monte Rovero


und anschliessend wieder über Predazzo nach Perra di Fassa. Am Parkplatz unseres Hotels schmiss dann Gerhard bei einer blöden Spielerei sein Moped einfach mal um. War irgendwie zu erwarten. Gott sei Dank ist aber nichts passiert. Gerhard, Toni, Dina und Manfred fuhren danach, es war ja noch nicht spät, noch auf den Passo di Pordoi, der Rest faulenzte ein bisschen im Hotel herum. Und wieder setzte Regen ein, die Biker wurden ein bisschen nass, die Faulenzer (abgesehen vom duschen) natürlich nicht.

Freitag, 30.6 Wir begaben uns wieder nach Österreich. Als Grenzübergang hatten wir für diesmal den Staller-Sattel auserkoren. Bis zu diesem Zeitpunkt kannten wir ihn ja nur vom Hörensagen. Also wollten wir ihn jetzt endlich auch mal befahren. Wir fuhren also durch das Val Badia über die Furkel-Höhe, anschliessend über Sopra und das Val die Anterselva(Antholzer Tal) bis zum Staller-Sattel.

Mopeds, Mopeds, nichts als Mopeds


Da dieser Grenzübergang immer nur für eine ¼ Stunde geöffnet hat, da er grundsätzlich nur als Einbahn benutzbar ist, hiess es also warten. In einem Konvoi von etwa 50 Motorrädern über den Staller-Sattel.

Mopeds, Mopeds, nichts als Mopeds


Was soll ich dazu sagen. Herrlicher Strassenbelag (auf italienischer Seite) und kein Gegenverkehr. Einfach Toll. Nach einigem Hin und Her, beschlossen wir dann über den Felbertauern nach Fusch zu fahren um uns dort für die letzte Nacht einzunisten.

Samstag, 1.7 Am Vormittag noch ein bisschen herumfahren, in der Knödel-Hütte (ist ja auch schon fast ein Stammlokal) mittagessen, und danach die uns bestens bekannten Strecken, Gesäuse, Wildalplen, Mariazell, und so weiter, Bei St. Pölten auf die Autobahn, aber nur ein kleines Stück und über Tulln und die Stockerauer Autobahn wieder nach Hause.

PS.: Und mein Moped verliert schon wieder Öl. Das Ende der Geschichte GSF 1200 ist im Vorwort nachzulesen.

Die Krücke ist schon wieder hin