Gott sei Dank ist es wieder so weit. Die Vorbereitungen sind in der Endphase



Die letzten Vorbereitungen Die Abreise

Die Anreise war dieses Mal völlig anders geplant. Um Reifen zu schonen und die extrem langweilige Fahrt auf den Autobahnen zu vermeiden, entschieden wir uns unsere Motorräder einfach auf Anhänger zu verfrachten und mit den Autos bis Cembra zu fahren. Um 7 Uhr brachen wir auf und erreichten um 16:00 unser diesjähriges Ziel - CEMBRA. Wir quartierten uns im Hotel Europa ein, entluden unsere Mopeds und genossen den herrlichen Abend. Erich drehte noch eine kleine Runde. Das war es auch schon mit dem ersten Tag.




Am Sonntag ging es dann so richtig los.

Plan vom 27.06.2010




Zuerst mal Richtung Trento, dann scharf nach Rechts und wieder nach Norden in Richtung Bolzano. Bei ORA tauchten wir dann in die wunderschöne Welt der Spitzkehren ein und fuhren weiter über Cavalese nach Predazzo und über den Passo Rolle und den Passo Brocon. Dann wieder nach Süden, vorbei am Lago di Caldonazzo wieder ins Val die Cembra. Nach einer kurzen Rast bei den Pyramiden von Segonzano, dann wieder nach Cavalese und über unsere Lieblingsstrecke zurück nach Faver und letztendlich in unser Hotel in Cembra. Die erste kleine Enttäuschung machte sich breit, denn in Italien hat offensichtlich der Bau und Renovierungswahn zugeschlagen. Unsere Lieblingsstrecke glich einem Fleckerlteppich, was den Fahrspass nur sehr wenig, aber doch etwas reduzierte.

Ein, nicht ganz unwesentlicher Bestand des diesjährigen Urlaubes war der Besuch in der Fabrik von DAINESE. Toni hatte sich ein neues Ledergewand schneieder lassen, wobei die Rückseite im Kniebereich nicht ganz optimal gelang. Bereits in Wien wurde mit Dainese Kontakt aufgenommen und er wurde eingeladen im Werk vorbeizuschauen und die Hose etwas umzugestalten.

Plan vom 28.06.2010



Über den Lago di Caldonazzo und den Monterovere fuhren wir also nach Asiago und dann weiter Richtung Süden über Thiene nach Molvano, wo sich das Hauptwerk von Dainese befindet. Wir wurden ausgeprochen freundlich empfangen, mit Getränken versorgt und nach einem kurzen Blick ins Herz der Ledergarniturenerzeugung mit dem Versprechen entlassen, dass die Hose von Toni am Donnerstag fertig sei. Kostenlos versteht sich. Zurück fuhren wir dann wieder nach Asiago - allerdings eine andere Route - und nach Cembra. Und obwohl wir jetzt schon das 13 Jahr in diese Gegend fahren, haben wir schon wieder ein paar neue Straßen entdeckt, die das Herz jedes Motorradfahrers höher schlagen lassen.




Der Passo Mendola darf natürlich in keinem Jahr fehlen, deshalb fuhren wir unsere Lieblingsstrecke nach Cavalese und über Ora - diesmal die andere Richtung - vorbei an Bolzano auf den Passo Mendola. Nachdem an diesem Tag Karli die Führung übernahm, gestaltete sich die Anreise etwas aufwendiger, da doch einige ungeplante Richtungsänderungen und ein mehrmaliges Umkehren um wieder auf die richtige Route zu kommen notwendig war. Ans geplante Ziel kamen wir allerdings immer. Nach einer kurzten Rast am Mendola wollten wir dann ins Val di Fassa. Wieder Retour Richtung Bozen, durchs leider schon viel zu verbaute Eggental über den Passo Costalunga nach Vigo di Fassa. Über Moena und Predazzo noch einen kurzen Abstecher auf den Passo Manghen und über Segonzano wieder zurück nach Cembra.

Mittwoch: Die Tour der "Ampeln" Heute hat uns der Renovierungswahn voll erwischt. Unzählige, durch Ampelanlagen gesichterte Baustellen, wechseln sich mit allerdings supertollen Bergstraßen ab.




Zuerst wieder mal über Segonzano nach Cavalese, über Predazzo - Moena - Pozza di Fassa über den den Passo Fedaja. Dann weiter nach Süden über den Passo Duran, den Passo Staulanza wieder über den Passo Fedaja und durchs Val die Fassa. Als Zeichen unserer innigen Freundschaft zu den Italienischen Behörden entschloss sich Karli zu einer 75 € Spende an die Carabinieri. Für das Überfahren einer Sperrlinie ziemlich heftig, lt. dem Italienischen Mützenträger allerdings "extrem dangerous for him and other people" und somit gerechtfertigt, wurde doch zuerst mal als Höchststrafe ein zweimonatiger Führerscheinentzug angedroht. Leicht "angefressen" aber auch erleichtert fuhren wir dann wieder über Moena, Predazzo und Cavalese bis nach Cembra.

Und so wurde es Donnerstag. Der Tag an dem wir wieder zu Dainese fuhren um Tonis Hose abzuholen.




Wir fuhren also wieder über den Monterovere und Asiago nach Molvena ins Stammwerk von Dainese. Alles klappte wie am Schnürchen, die Hose sitzt jetzt perfekt und es sei nochmals die Gastfreundschraft erwähnt, die in unseren Gefilden leider nur sehr selten anzutreffen ist. Nachedem wir schon in der Gegend waren, machten wir auch noch einen Abstecher nach Vicenza wo es ein großes Dainesegeschäft gibt. Dies war allerdings eine Entäuschung und Zeitverschwendung. Sehr versteckt und sehr wenig Auswahl. Das einzig wirklich positive war die Klimaanlage Also ein bisschen geschaut, ein bisschen abgekühlt und wieder auf die Mopeds. Immer Richtung Trento halten lautet die Devise und dann irgenwann mal abbiegen, wenn man eine Anzeigetafel erspäht auf der bekannte Orte angezeigt sind. So ergab es sich, dass wir wieder Richtung Asiago fuhren und dann - wieder mal eine neue Strecke gefunden - von der Hinterseite zum Lago Caldonazzo, wieder über Trento und dann - und schon wieder eine neue Straße gefunden - über Gazadino und Albiano nach Segonzano und weiter nach Cembra.

Es sind zwar jeden Tag nur etwa 300 KM aber durch das Fehlen von langweiligen Streckenabschnitten kommt es schon mal vor, dass einem dass "Popscherl" ein wenig schmerzt. Also habe ich kurzerhand beschlossen den Freitag frei zu nehmen und Karli, Toni und Erich alleine fahren zu lassen.




Die Jungs (Man möge mir diesen ironischen Ausdruck verzeihen, denn wir befinden uns ja schon in den Spät40ern) bewegten sich den ganzen Tag in der Nähe unseres Hotels. Kamen aber letztendlich wieder auf ca. 300 KM und fanden auch diesmal wieder Strecken, die wir noch nicht kannten und die es allemal Wert waren gefahren zu werden. Herrlicher Straßenbelag, wenig Verkehr und schöne Gegend sowieso. Alles in Allem wieder einmal ein wunderschöner Urlaub. Die Lobeshymnen erübrigen sich, da sich noch immer nichts daran geändert hat dass in Italien der Zustand der Straßen allgmein besser ist als bei uns. Dieses Jahr hatten wir auch mit dem Wetter sehr viel Glück, denn bis auf zweimaliges 5 Minütiges "spritzen" war es immer sonnig und heiß. Wir schafften ca 1800 KM, was in Anbetracht der Tatsache, dass wir mit dem Auto an- und abreisten, recht ordentlich ist. Hauptsache allerdings ist: Es war toll und "guat is gonga, nix is gschehn."