Wie jedes Jahr hatten wir auch heuer wieder eine entspannende Woche mit unseren Motorrädern im wunderschönen Trentino und Südtirol geplant. Die Anzahl der Teilnehmer erhöhte sich dieses Jahr zuerst auf Sechs und für kurze Zeit sogar auf Neun, und gegen Ende des Urlaubes auf Vier. Bevor es nun los ging, wurden natürlich wieder die üblichen Vorbereitungsarbeiten (Service, neue Reifen und dergleichen) erledigt.

Service in Toni´s Garage


Nach einer langwierigen Anreise, die wir auch diesmal wieder mit dem Auto zurücklegten, kamen wir am späten Nachmittag in unserem Hotel an.

Ankunft im Hotel


Nachdem wir uns eingerichtet hatten ging es am nächsten Morgen natürlich sofort los. Wir verfügen zwar über die Möglichkeit unsere Reiserouten genau aufzuzeichnen, allerdings hatte am ersten Tag nur einer von uns seinen GPS-Logger dabei und stellte sich am Ende des Tages so ungeschickt an, dass er die Daten nicht auf den Laptop exportierte, sondern löschte. Deshalb sind die Aufzeichnungen des ersten Tages nur aus dem Gedächtnis. Da wir aber die Gegend doch relativ gut kennen, war es ein leichtes unsere Route zu dokumentieren. Route vom 25.06.2011
Wir fuhren also los und wollten über unsere Lieblingsstrecke nach Cavalese. Die (natürlich) in italienisch angeschriebene Umleitung ignorierend, mussten wir nach kurzer Zeit feststellen, dass unsere Lieblingsstrecke wegen umfangreicher Umbauarbeiten gesperrt war. Die verfügbare Umleitung nahmen wir zwar in Angriff, mussten aber schon nach kurzer Zeit feststellen, dass sie aber nur für offroadtaugliche Motorräder eine echte Alternative war. Also drehten wir wieder um und fuhren Richtung Süden. Über Faedo und Ora

Verdiente Rast in ORA

Passo di Lavaze


wieder nach Cavalese, über den Passo Costalung den Passo Lavaze und anschließend durch das Val di Cembra bis nach Rovereto. Hier drehten wir dann wieder um und fuhren über Trient wieder nach Cembra, wo wir unsere Zelte aufgeschlagen hatten. Mittlerweile waren drei weitere Motorradurlauber angekommen und hatten sich ebenfalls in unserem Hotel niedergelassen. Dadurch vergrößerte sich unsere Truppe für die nächsten Tage auf Neun.

Wir brachen gleich nach dem Frühstück auf. Zuerst mal stellte ich fest, dass es doch von Vorteil ist ein vernünftiges Navigationsgerät zu verwenden, da wir dadurch in den Genuß kamen wunderschöne Straßen zu entdecken, die wir nur nach Karte fahrend mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht gewählt hätten. Über sehr verkehrsarme aber in hervorragend Zustand befindliche Nebenstraßen näherten wir uns der Auffahrt zum Passo di Mendola. Ich stellte fest, dass es überaus schwierig ist, Neun Motorräder zusammenzuhalten und so ergab es sich, dass unsere Truppe etwas zerissen wurde. Bei der Auffahrt zum Pass gibt es aber ohnehin keine Möglichkeit sich zu verfahren, so war von Anfang an klar, dass wir uns spätestens dort wieder zusammenfinden werden. Dies klappte zwar, allerdings mit Beträchtlicher Verspätung. Wegen eines Unfalls, hatten wir doch ca. 2 Stunden Aufenthalt. Zwei deutsche Motorradfahrer überholten uns. Einer von Ihnen produzierte in einer Kurve einen Highsider, wurde von seinem Motorrad abgeworfen, prallte von einem geparkten Auto zurück auf die Fahrbahn und genau vor eines unserer Motorräder. Ohne jegliche Möglichkeit auszuweichen wurde er überrollt ohne dass jedoch unser Freund zu Sturz kam (Das ist die gute Nachricht). Der Gestürzte allerdings hatte doch einiges abbekommen. Wir leisteten also sofort erste Hilfe und auch die Rettung traf relativ rasch ein. Wir wissen leider nicht wie es dem Gestürzten weiterhin ergangen ist, wünschen ihm aber auf diesem Weg natürlich nur das Beste und vor allem rasche Genesung.

Ist nur Plastik


Nach verdauen des ersten Schocks, soweit dies überhaupt möglich ist, fuhren wir weiter Richtung Madonna di Campiglio

Kaffepause in Madonna


und über Tieno und Molvena wieder ins Val di Cembra. Route vom 26.06.2011

Abfahrt, wie jeden Tag um ca. 9:00 Uhr. nach einem kurzen Zwischenstopp auf der Tankstelle und kleineren Reparaturarbeiten(mein Bremsflüssigkeitsbehälter "schwitzte" etwas),

kleiner Reparaturarbeiten sind notwendig


ging es über den Passo di Lavaze ins Eggental.

Eggental EggentalEggental


Nach einer kurzen Rauchpause überquerten wir den Passo di Pordoj und machten - wie jedes Jahr - unsere Mittagspause im "Al Forte" am Fuße des Pordoj.

Al Forte Al ForteAl Forte kniend von links: Hansi, Richard - Stehend von links: Lothar, Heinz, Erich, Rene, Karli, Toni, Gerald


Zurück ging es dann über den Passo Staulanza, den Passo Fedaja,

Passo Fedaja


eine kleine Schleife über den Passo Sella und über Gröden

Grödner Joch Grödner JochVal Gardena


und den Passo Lavaze zurück bis Cembra. Route vom 27.06.2011

Lothar, Heinz und Richard verabschiedten sich von uns, da sie bereits ihre Heimreise antragen, so waren wir für die nächsten Tage wieder nur zu sechst. Karlis Lieblingsberg - der Monte Rovero war für heute geplant. Also machte wir uns über Segonzano Richtung Lago die Caldonazzo auf den Weg. Überquerten den Monte Rovero und machten unsere heutige Mittagsrast in Camporovere. Über Rotzo und Tonezza del Cimone

Tonezza del Cimone Tonezza del Cimone


fuhren wir wieder zurück zum Lago di Caldonazzo wo wir auf Grund der herrschenden Hitze(ca. 34°)eine zusätzliche Pause im kühlen Schatten des Lago einlegten.

Dieses Bild dient ausschließlich der Dokumentation der hervorragenden Wasserqualität :-)


Nach einer entspannenden Pause fuhren wir dan wieder zurück in unser Hotel um an Karlis Motorrad noch die Reifen zu wechseln.

Reifenwechsel


Route vom 28.06.2011

Heute ging es Richtung Gardasee. Am Lago di Molveno vorbei hielten wir uns westlich des Lago di Garda und bogen ins Val di Ledro ab, wo wir unsere Mittagspause abhielten.

Lago di Ledro Lago di Ledro


Anschließend ging es dann über Cimego und Bregazzo nach Stenico wo dann Rene eine Überraschung der besondern Art für uns bereit hielt. Geplagt von Magenkrämpfen ging im in einer Kurve die Strasse aus und er stürzte. Das Motorrad lag also in einem Graben und Rene sah sich gezwungen einem durchaus menschlichen Bedürfnis nachzugehen. Als wir bemerkten dass er fehlte, drehten wir natürlich sofort um und begannen ihn zu suchen. Da er aber sein Geschäft nicht allgemein sichtbar erledigen wollte und sein Motorrad noch vom Sturz im Graben lag, fuhren zwei von uns einfach an ihm vorbei ohne ihn zu sehen. Gott sei Dank fanden wir ihn dann doch, nachdem er sich wieder auf die Straße hochgequält hatte. Der Sturz zerstörte zwar etwas Plastik an seiner KTM, Rene selbst hatte aber Gott sei Dank nur ein paar blaue Flecken abbekommen. Mental doch etwas mitgenommen fuhren wir dann wieder in unser Hotel. Route vom 29.06.2011

Für heute war nicht besonders gutes Wetter angesagt, also beschlossen Karli und Erich auch auf Grund der Tatsache, dass Erichs Reifen völlig hinüber waren, wieder einmal vorzeitig abzureisen. Und so waren wir ab sofort nur mehr zu viert. Das Schlechtwetter legte sich im Laufe des Vormittages und so konnte auch dieser Tag zum Motorradfahren genutzt werden. Über Cavalese und Predazzo ging es über den Passo Rolle durch den "Parco Natural Paneveggio Pale di San Martino" und weiter über den Passo Falzarego nach Cortina d`Ampezzo.

Passo Falzarego Passo FalzaregoPasso Falzarego Passo Falzarego


Zurück ging es dann über Passo Pordoj und das Val di Fassa über den Passo di Costalunga und den Passo Lavaze (unserer neue Lieblingsstrecke) nach Cavalese. Hansi, der ja eine durchaus Offroadtaugliche KTM fährt, fuhr über die Eingangs erwähnte Umleitung nach Hause, der Rest auf befestigten Straßen. Route vom 30.06.2011

Geplant war noch ein wenig die Gegend unsicher zu machen und auf 2000 KM zu kommen. Doch erstens kommt es immer anders, als man zweitens denkt. Wir fuhren wieder einmal über den Lavaze um bei unserer ersten Rauchpause festzustellen, dass Rene einen "Platten" hatte.

Pause im Eggental/Passo Lavaze Pause im Eggental/Passo LavazePause im Eggental/Passo Lavaze


Was ist also zu tun ? Wir beschlossen ein Auto mit Anhänger zu holen und das Moped abzuholen. Ausfall Nr. 1 für Österreich (KTM).

Das Ende einer Reise für KTM


Ich fuhr also in unser Hotel, zog mich um, hängte den Anhänger an mein Auto und fuhr los. Da läutete plötzlich mein Handy. Toni fragte ob auch 2 Motorräder auf meinen Anhänger passen. Hintergrund der Frage: Toni und Hansi wollten unbedingt die 2000 KM voll machen und fuhren nochmals den Paß hinauf. Dort beschloß dann Hansis Motorrad den Geist aufzugeben und keinesfalls mehr anspringen zu wollen. Ausfall Nr. 2 für Österreich (ebenfalls KTM). Ich wechselte also wieder den Anhänger und fuhr mit dem Auto zum Passo Lavaze zurück, ladete die 2 "Kraxn aus Mattighofen" auf, Hansi und Rene ein und fuhr mit dem Auto wieder zurück ins Hotel. Toni komplettierte in der Zwischenzeit die "2000". Route vom 01.07.2011

Der letzte Tag: Mopeds auf die Anhänger, Frühstück, ab auf die Autobahn und nach Hause.

Heimreise


Fazit: Wie immer sehr schön, die 2000 geschafft. "Guat is gonga, fost nix is gscheh´n" - Wir kommen wieder.